Die Entwicklung einer nachhaltigen Reiserichtlinie ist kein einfacher Prozess. Eine Richtlinie muss flexibel genug sein, um sich ständig ändernde Trends, überarbeitete externe Vorschriften und Anforderungen sowie den raschen technologischen Wandel zu berücksichtigen. Gleichzeitig sollte sie die Kernwerte des Unternehmens berücksichtigen und ihnen treu bleiben, ob es nun um Kostenmanagement, Emissionsreduktion, das Wohlbefinden der Reisenden oder den Schutz der Biodiversität geht. Reisen ist auch ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit. Die Zustimmung der Reisenden ist ein wichtiger Bestandteil der Politik. Eines ist sicher: Es ist eine Arbeit in Bewegung. Berücksichtigen Sie diese Aspekte bei der Entwicklung Ihrer nachhaltigen Reiserichtlinie:
Was sind die langfristigen Nachhaltigkeitsziele Ihres Unternehmens?
- Wird es eine Verpflichtung geben, die Kosten an den Kohlenstoffanteil zu koppeln, so dass Reisende auf der Grundlage neuer Variablen wie Nachhaltigkeit statt Kosten entscheiden können?
- Die Ressourcen der Erde zu schützen und die Abfallmenge zu verringern?
- Zielgerichteteres/verantwortungsbewussteres Verhalten auf Reisen?
- Erstreckt es sich auf Initiativen, die über den Kohlenstoffausstoß hinausgehen, wie z. B. nachhaltiger Flugtreibstoff, Management des Wasserverbrauchs und Förderung von Recyclingprogrammen?
All diese Fragen können beantwortet werden. Ihre Umweltziele bestimmen die Art Ihrer Richtlinie und bilden eine solide Grundlage für die Entwicklung Ihrer Empfehlungen. Durch die frühzeitige Festlegung klarer Ziele wird Ihre nachhaltige Reiserichtlinie zu einem lebendigen Dokument, das Ihren Mitarbeitenden und Stakeholdern als ständige Orientierungshilfe dient.
Die Parameter der Nachhaltigkeit können um Themen wie das Wohlbefinden der Reisenden und Diversität erweitert werden. Diese Themen sind keine „Nebenschauplätze“, sondern sollten im Rahmen der Richtlinie ganzheitlich nebeneinander stehen.
Wie werden Sie Ihr(e) Ziel(e) erreichen?
Um die Ziele zu erreichen, sollten KPIs und andere Daten verwendet werden, um den Erfolg oder die Wirksamkeit der Reiserichtlinie zu messen. Zu diesen KPIs können gehören:
- Wer reist in der Business Class? Gibt es viele Vielflieger?
- Welches sind die häufig besuchten Reiseziele?
- Könnte die Umstellung auf Videokonferenzen zu Einsparungen bei den Flügen führen?
Sobald Ihre KPIs feststehen, muss die CO2-Methode sie unterstützen. Wenn beispielsweise Videokonferenzen keine praktikable Geschäftsstrategie sind, dürfen Reisende bei der Buchung von Flügen nur neuere, treibstoffsparende Flugzeuge oder direkte Routen wählen.
Welche Methodik sollten Sie anwenden?
Dieser Teil des Leitfadens befasst sich mit der Überwachung und Berichterstattung Ihrer Reiseemissionsdaten sowie mit der Methodik, mit der Sie diese Informationen erfassen und messen. Ist Ihre Methodik umfassend genug, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen?
Berücksichtigen Sie zum Beispiel bei der Messung der Emissionen von Geschäftsreisen eine Vielzahl von Kohlenstoffmessungen, die Flug-, Bahn-, Auto- und Hotelreisen abdecken – und sogar nicht-traditionelle Emissionsquellen wie Lebensmittelverschwendung? Die Methodik ist das „Mittel zum Zweck“, um die spezifischen Ziele Ihres Unternehmens zu erreichen.
Wie können die Ziele mit den Präferenzen der Reisenden in Einklang gebracht werden?
Welche Rolle spielen Reisende bei der Förderung von Nachhaltigkeit im Reiseverkehr? Jüngere Arbeitnehmer äußern zunehmend Präferenzen für eine nachhaltigere Ausrichtung von Unternehmen. Die Nachhaltigkeitspolitik eines Unternehmens ist sehr sichtbar, auch wenn die Emissionen in dieser Kategorie gering sein können. Sie kann auch genutzt werden, um Talente anzuziehen und den Mitarbeitern das Gefühl zu geben, Teil der Lösung und nicht Teil des Problems zu sein.
Wie kommunizieren Sie die Umwelt-, Sozial- und Governance-Politik (ESG) Ihres Unternehmens an die Reisenden, um sie nicht nur zu ermutigen, ihre Präferenzen zu berücksichtigen, sondern auch, um ihre Einhaltung durchzusetzen? Dieser Teil der Richtlinie sollte sich direkt an Ihre Mitarbeiter richten. Zum Beispiel:
- Was sind die Kriterien für eine „notwendige“ Reise, d. h. handelt es sich um eine Kundenbesprechung oder um eine interne Besprechung?
- Wann können Reisende eine virtuelle Besprechung durch eine persönliche Reise ersetzen?
- Dürfen mehrere Reisen zu einer einzigen kombiniert werden?
- Sind die Hotels/Unterkunftsanbieter umweltzertifiziert?
- Können Reisende während einer Geschäftsreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder Mitfahrgelegenheiten nutzen?
- Können Reisende ihre Reise um freie Tage erweitern?
Wie schulen Sie Ihre Reisenden?
Der erste Schritt besteht darin, den Mitarbeitern Ressourcen oder die neuesten Trends im Bereich der Nachhaltigkeitspraktiken zur Verfügung zu stellen. Die Verwendung dieser Informationen in einem internen Online-Buchungstool kann es ihnen ermöglichen, die benötigten Details jederzeit zu finden. Extern ist es wichtig, die Reisenden durch Kommunikation über die verschiedenen Kanäle des Unternehmens einzubeziehen.
Informierte Reisende treffen zunehmend bessere Entscheidungen. Einige Daten, die Sie ihnen mitteilen können, sind:
- Wie viele Emissionen werden tatsächlich eingespart, wenn eine bestimmte Strecke mit dem Flugzeug statt mit der Bahn zurückgelegt wird?
- Können Reisende, die sich für einen Flug entscheiden, neuere und sparsamere Flugzeuge wählen?
- Wie viel wird bei einem Direktflug gegenüber einem Anschlussflug eingespart?
- Wie werden umweltbewusste Anbieter ausgewählt und beschafft?
- Welche Ressourcen stehen für Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden der Reisenden zur Verfügung?
Vertrauen Sie Ihrem Reiseanbieter
In Anbetracht der neuen Anforderungen an die Berichterstattung, die von Regierungen auf der ganzen Welt gestellt werden, wie z. B. die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) in der EU und andere obligatorische Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung in den USA, Australien und Singapur, besteht jetzt eine Dringlichkeit, die einfach nicht ignoriert werden kann.
Unternehmen können natürlich ihren TMC um Unterstützung bitten, aber sie können auch ihre Flug-, Hotel- und Bodentransportanbieter bewerten. Nicht alle Anbieter engagieren sich in gleichem Maße für Nachhaltigkeit; die Auswahl von Anbietern, die sich für langfristige Nachhaltigkeitsinitiativen einsetzen, kann langfristig zur Reduzierung von Emissionen beitragen.
In vielen Fällen ist es das Richtige, um Hilfe zu bitten. BCD Travel hat zum fünften Mal in Folge die Bestnote für Nachhaltigkeit von EcoVadis erhalten, was unser Engagement unterstreicht, der vertrauenswürdigste, innovativste und nachhaltigste TMC der Welt zu sein“.