Reiserisiken für die LGBTQ+ Community

Auch wenn sich die Sicherheitslage für Mitglieder der LGBTQ+-Community (Lesben, Schwule, Bi-Sexuelle, Transgender und Queers) im Allgemeinen verbessert hat, werden Reisende, die sich als LGBTQ+ identifizieren, bei Inlands- oder Auslandsreisen oder Langzeiteinsätzen weiterhin vor besonderen Herausforderungen stehen.

Die Diskriminierung von LGBTQ+-Personen stellt eine große Hürde für die Mobilität, Bindung und Entwicklung von Talenten dar. Unternehmen, die sich proaktiv um die Sicherheit ihrer Reisenden kümmern, können die Zahl der fehlgeschlagenen Einsätze verringern und die Erfüllung der Geschäftsreiseziele sicherstellen. Der folgende Risikoausblick für LGBTQ+-Reisende wurde von den Medizin- und Sicherheitsexperten von Healix, einem Partner des BCD-Marktplatzes, bereitgestellt.

Allgemeine Anmerkungen

Es wird erwartet, dass LGBTQ+-Themen weiterhin eine Quelle politischer Polarisierung auf der ganzen Welt sein werden. Die Community wird weiterhin mit einzigartigen Herausforderungen konfrontiert sein. Länder und Regionen auf der ganzen Welt gehen unterschiedlich mit der Gesetzgebung in Bezug auf LGBTQ+-Aktivitäten um, die von vollständiger Gleichberechtigung und Schutz vor Diskriminierung bis hin zur Todesstrafe für gleichgeschlechtliche Beziehungen reichen.

Gesellschaftliche und kulturelle Überlegungen zu LGBTQ+-Themen werden kurz- bis mittelfristig wahrscheinlich unverändert bleiben. Zwar wurden in den letzten Jahren einige Fortschritte erzielt, doch setzen mehrere Länder diskriminierende Gesetze weiterhin aktiv durch. Diskriminierende Einstellungen werden wahrscheinlich auch im Jahr 2023 bestehen bleiben, wobei nur minimale Änderungen der Gesetzgebung zu erwarten sind.

Während in der asiatisch-pazifischen Region viele Entwicklungen zu erwarten sind, darunter die mögliche Entkriminalisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen in Sri Lanka und die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in Thailand und Indien, wird die diskriminierende Politik in Ländern wie Afghanistan, China, Indonesien, Malaysia und Pakistan wahrscheinlich bestehen bleiben.

Das Sicherheitsrisiko in mehreren osteuropäischen, nahöstlichen und nordafrikanischen Ländern wird für LGBTQ+-Personen weiterhin als hoch oder extrem hoch eingeschätzt. Von den 68 Ländern, die weltweit gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisieren, befinden sich 33 in Afrika.

Wie Organisationen die Risiken für LGBTQ+-Reisende minimieren sollten

  1. Schaffen Sie ein offenes Umfeld. Wenn Mitarbeiter ihre sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität offenlegen möchten, sollten die Risikobewertungen für die Reise maßgeschneidert sein und den Ort und den Zweck der Reise sowie die vorherrschenden rechtlichen, kulturellen, logistischen und sicherheitstechnischen Risiken berücksichtigen, denen sie wahrscheinlich ausgesetzt sind. Vielen Mitarbeitern ist es jedoch unangenehm, ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität preiszugeben. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen über zugängliche Ratschläge zur Risikominderung für LGBTQ+-Reisende verfügen. Dazu kann es gehören, dass jedem Mitarbeiter im Unternehmen LGBTQ+-spezifische Ressourcen zur Verfügung stehen oder dass eine Plattform wie die LGBTQ+-E-Learning-Module von Healix zugänglich sind. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Mitarbeiter diskret auf Informationen zugreifen können, um sich zu schützen.
  2. Geben Sie länderspezifische Richtlinien heraus. Diese könnten beinhalten, dass LGBTQ+-Mitarbeitende Geschäftsbesprechungen an unauffälligen Orten abhalten oder darüber informieren, wann große LGBTQ+-Veranstaltungen stattfinden und welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind. Zudem könnten Wege vorschlagen werden, wie LGBTQ+-Mitarbeitende ihr Risikoprofil reduzieren können. Die Healix Sentinel Travel Oracle App kann nützlich sein, um potenziell brisanten Protesten zuvorzukommen.
  3. Stellen Sie sicher, dass ein ausreichender rechtlicher Schutz vorhanden ist und dass die Mitarbeitenden wissen, wie sie auf diese Dienste zugreifen können. Da LGBTQ+-Mitarbeitende an manchen Orten mit Verhaftung, Abschiebung oder Übergriffen rechnen müssen, ist es ratsam sicherzustellen, dass die Mitarbeitende Zugang zu angemessener rechtlicher Beratung und Unterstützung haben. Erkundigen Sie sich bei den nationalen Botschaften und Konsulaten nach dem Umfang der konsularischen Unterstützung, die im Bedarfsfall zur Verfügung steht.

Schritte, die LGBTQ+-Reisende unternehmen können, um sich zu schützen

Trotz einiger Verbesserungen können Gesetze, Einstellungen und kulturelle Normen an einigen Reisezielen immer noch die Sicherheit von LGBTQ+-Geschäftsreisenden beeinträchtigen. Hier sind einige Überlegungen, die Reisende anstellen können, um sich zu schützen:

  • Verhalten Sie sich stets risikoarm – auch an Orten, an denen die Gesellschaft Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft als akzeptierend betrachtet.
  • Bleiben Sie wachsam und ignorieren Sie Provokationen. Informieren Sie den zuständigen Vorgesetzten oder den Ansprechpartner in der Personalabteilung.
  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit die öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung.
  • Seien Sie diskret, wenn Sie Ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität preisgeben.
  • Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von LGBTQ+-Plattformen in den sozialen Medien.
  • Seien Sie sich der Risiken bewusst, die mit LGBTQ+-Treffpunkten und „schwulenfreundlichen“ Stadtvierteln verbunden sind, wo sie leichter angegriffen oder von den Behörden in eine Falle gelockt werden können.

WEITERE SICHERHEITSTIPPS

ISO 31030-Richtlinien für verschiedene Arten von Reisenden

In Abschnitt 4.3 der ISO-Norm 31030 heißt es, dass Organisationen verschiedene Arten von Reisenden mit unterschiedlichen Anforderungen an die Fürsorgepflicht haben, und die sexuelle Orientierung eines Reisenden ist einer dieser Faktoren, der bei der Bewertung von Reiserisiken berücksichtigt werden muss. Die Kriterien für branchenübliche Risikobewertungen von Reisen, wie sie in der ISO-Norm 31030 festgelegt sind, schreiben vor, dass die Bewertungen umfassend, integrativ, dynamisch und auf die relevanten menschlichen und kulturellen Faktoren zugeschnitten sein müssen. Die Erfüllung dieser Kriterien stellt sicher, dass Risikobewertungen mit Sicherheits-, Betriebs- und medizinischen Maßnahmen integriert werden können und Organisationen auf alle Eventualitäten vorbereitet sind.

Der beste Weg, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten, besteht darin, sie zu informieren und vorzubereiten, indem man ihnen vor der Reise Informationen über das Reiseziel zur Verfügung stellt, die auch Informationen über Anti-LGBTQ+-Gesetze enthalten, und indem man Sicherheitstrainings für Reisende anbietet und indem man unternehmensweit klare Anweisungen und Kontaktdetails in verschiedenen Formaten kommuniziert, was ein Reisender im Notfall tun sollte.


Über Healix

Healix schützt die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen in allen Teilen der Welt. Sie helfen Menschen in schwierigen Situationen – sei es, dass sie in einen Konflikt verwickelt sind, dass sie fern der Heimat medizinische Hilfe benötigen oder dass sie von einer Naturkatastrophe betroffen sind. Healix spricht mit ihnen, unterstützt sie und sorgt dafür, dass sie die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Die beeindruckende Liste der Kunden von Healix reicht von Regierungen, Rundfunkanstalten und Nichtregierungsorganisationen bis hin zu internationalen Unternehmen, großen Versicherungsgesellschaften und vielen mehr. Healix ist ein Partner des BCD-Marktplatzes.

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Die hier angebotene Anleitung dient nur zur Information. Sie ersetzen nicht die rechtliche Beratung oder die Sicherheitsvorschriften und -protokolle Ihrer Organisation.

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