Händeschütteln kann zu Stress führen

Einigen Schätzungen zufolge sind bis zu 25% der Weltbevölkerung neurodivers. Die Neurodiversity Celebration Week, die vom 18. bis 24. März stattfand, hat dazu beigetragen, dass neurodiverse Menschen am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld besser wahrgenommen und akzeptiert werden. Unsere Partner von United Airlines diskutierten im Connections-Podcast darüber, was United unternimmt, um Bewusstsein und Integration zu fördern. Außerdem haben wir einige Teilnehmer des letzten Neurodiversity in Travel Online Mini Summit 2024 gefragt, was sie gelernt haben.

Was müssen Unternehmen über ihre neurodiversen Reisenden wissen?

Reisen aus beruflichen Gründen ist für viele Menschen schwierig. Für neurodiverse Menschen können neue Eindrücke, eine andere Geräuschkulisse und ggf. Änderungen der Reiseroute zusätzlich sehr belastend sein. Das Verständnis und die Suche nach Möglichkeiten, neurodiverse Menschen zu unterstützen, trägt zur Schaffung und Stärkung eines inklusiven Umfelds in unserer Branche bei.

In Connections with BCD Travel, unserem Podcast, diskutierten Robert Shen, Global Account Manager bei United Airlines, und Sandra Kaspar, Leisure Agency Sales Director, mit den Podcast-Co-Moderatoren Chad Lemon, Miriam Moscovici und Yvette Bryant, Senior Vice President of Diversity, Equity & Inclusion bei BCD. Robert Shen und Sandra Kaspar sind Mitglieder der Bridge Business Resource Group (BRG) von United Airlines, die sich für alle Mitarbeitende und Kunden mit Behinderungen einsetzt. Die Diskussion drehte sich darum, was die Fluggesellschaft und die Reisebranche tun, um sicherzustellen, dass Reisen für alle möglich und inklusiv sind.

„Wenn wir über Neurodivergenz sprechen, gibt es eine Vielzahl atypischer Entwicklungsverläufe, aber am häufigsten würde ich sagen, dass Reisende mit Neurodivergenz auf physische oder mentale Barrieren stoßen, wenn sie sich auf Reisen oder in ungewohnten Situationen befinden“, sagt Robert. „United versucht daher, die Kommunikation zu verbessern und so viel Entlastung im Flughafen und während des Flugs wie möglich anzubieten, denn wie wir wissen, kann das Erlebnis dort selbst bei den erfahrensten Reisenden viel Angst und Stress auslösen.“

Die Umsetzung von Richtlinien und Dienstleistungen, wie z. B. sensorisch-freundliche Reiseoptionen und klare Kommunikationsprotokolle, verbessert nicht nur das Reiseerlebnis für neurodiverse Mitarbeitende, sondern demonstriert auch das Engagement für Vielfalt und Gleichberechtigung. Ein solcher neurodiversitätsfreundlicher Service ist das „Hidden Disabilities Sunflower“-Programm, das Menschen mit unsichtbaren Behinderungen dabei hilft, an öffentlichen Orten diskret zu signalisieren, dass sie zusätzliche Unterstützung benötigen.

Was müssen Unternehmen über ihre neurodiversen Reisenden wissen?

United Airlines goes „social“ für Neurodiversität

United Airlines hat große Anstrengungen unternommen, um neurodiversen Passagieren zu helfen. Sie haben eine Social Story eingeführt, um neurodiverse Menschen (oder jeden, der Angst vor dem Fliegen hat) vorzubereiten und zu beruhigen. Die Geschichte führt die Passagiere visuell durch die Anreise zum Flughafen, das Einchecken, das Finden des Gates, das Einsteigen, den Flug, die Landung und den Ausstieg. „Es ist eine Art ‚Wissen, bevor man fliegt‘-Dokument“, sagt Sandra. „Es wurde von United entwickelt und im Rahmen unserer Partnerschaft mit Special Olympics getestet. So weiß jeder, der zum Flughafen kommt, was ihn erwartet.

Wir haben auch eine App für unsere Flugbegleiter. So wie ein Flugbegleiter erkennen kann, ob jemand Premier [Passagier] ist, kann er auch erkennen, ob jemand eine nicht sichtbare Behinderung hat, die er bei der Buchung oder zu einem anderen Zeitpunkt vor der Reise angegeben hat. Und ich glaube, das Wichtigste ist die Ausbildung. Wir können alle Hilfsmittel der Welt haben, [aber] wenn wir nicht ausgebildet sind … dann sind wir nicht gut“.

Wenn Sie selbst nicht neurodivers sind, kennen Sie wahrscheinlich jemanden, der es ist.

„Wenn man selbst keine neurodiverse Person ist, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass man jemanden kennt, der neurodivers ist“, sagt Yvette. „Ich glaube, je mehr wir über dieses Thema und über andere Menschen lernen, desto mehr wissen wir, desto mehr wollen wir tun, desto mehr werden wir motiviert, Maßnahmen zu ergreifen, um wirklich eine integrative und inklusive Welt für alle zu schaffen.

Ich liebe das Mantra ‚Nichts über uns ohne uns‘, und das bedeutet, dass wir die Bedürfnisse der Menschen, die diese Erfahrungen gemacht haben, herausfinden und verstehen müssen“.

How To Guides

Unsere Serie richtet sich mit Tipps an Travel Manager, Einkäufer, Travel Arranger und Menschen, die an cleverem Reisen interessiert sind.


Was wir auf dem Summit gelernt haben

Im Februar organisierte Women in Travel CiC in Zusammenarbeit mit BCD einen virtuellen Mini-Summit über neurodiverse Menschen in der Reisebranche und die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse. Der Summit untersuchte praktische Strategien, einschließlich Anpassungen, Kommunikationstechniken und Arbeitsplatzrichtlinien zur Unterstützung von neurodiversen Mitarbeitenden und Kunden. Die Veranstaltung gab neurodiversen Menschen und ihren Verbündeten eine Stimme und diente als Aufruf zum Handeln für eine konsequente Interessenvertretung und Aufklärung über Neurodiversität in der Reisebranche. Zu den BCD-Podiumsteilnehmern der Online-Veranstaltung gehörten Yvette Bryant, Olivia Ruggles-Brise, Vice President Sustainability, und Merrily Grant, Patient Engagement Manager am Life Sciences Center of Excellence (LSCOE). Alessandra Alonso, die preisgekrönte Gründerin von Women in Travel CIC, nahm ebenfalls teil. Hier sind ihre Eindrücke.

Yvette Bryant: Der Online-Summit war sehr gut. Wir haben viel diskutiert. Was ich mitgenommen habe, ist, dass wir sichere Räume schaffen müssen, in denen Menschen ihre Erfahrungen und ihr Wissen austauschen können – egal, ob sie selbst neurodivers sind oder jemanden unterstützen, der neurodivers ist. Nur so können wir die Inklusivität schaffen, die wir brauchen, und das wird letztendlich das Wohlbefinden, das Verständnis und sogar die Produktivität der Reisenden und der Beteiligten verbessern.

Merrily Grant: Summits wie dieser zeigen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Der Fortschritt kommt, wenn sich die Menschen sicher fühlen. Wir werden anfangen, Denkprozesse und Energien anzuzapfen, die wir vorher nicht hatten, weil Bewusstsein und Bildung immer mehr zum Mainstream werden. Der Aufbau von Vertrauen und Empathie wird immer wichtig sein. Wir alle müssen mit dem Herzen zuhören, wenn wir daran arbeiten, sichere Räume zu schaffen und Integration zu fördern.

Olivia Ruggles-Brise: Es geht vor allem um Verständnis. Wir müssen zuerst zuhören, verstehen und dann Schritte unternehmen, um inklusiver zu werden. Psychologische Sicherheit ist der Schlüssel. Wir müssen ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem die Menschen das Gefühl haben, dass sie so sein können, wie sie sind. Das könnte bedeuten, dass wir einige unserer kulturellen Konditionierungen überdenken müssen, wie zum Beispiel die Erwartung, dass man sich im Geschäftsleben die Hand gibt oder in die Augen schaut, weil diese Normen für manche Menschen eine Herausforderung darstellen oder unangenehm sind.

Alessandra Alonso: Der Neurodiversity in Travel Online Mini Summit 2024* war eine wirklich bahnbrechende Veranstaltung, wenn es darum ging, die Bedürfnisse unserer Kunden und unserer Kollegen zu berücksichtigen und daraus zu lernen. Wir sind BCD für die Partnerschaft dankbar und hoffen, dass die Inhalte für viele Unternehmen hilfreich sein werden.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie die Aufzeichnung des Neurodiversity in Travel Online Mini Summit 2024 erwerben können, klicken Sie hier.

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