Schwimmen im offenen Meer: Claire Stephens macht auf moderne Sklaverei aufmerksam

In unruhiger See und bei bewölktem Himmel absolvierte Claire Stephens ein zwei Meilen langes Freiwasserschwimmen, um auf den Menschenhandel mit Kindern in Kambodscha aufmerksam zu machen. Ihre Teinahme am „Lyme Regis to Charmouth Challenge Sea Swim“ wurde von A21 unterstützt, einer globalen Organisation, die sich ausschließlich dem Kampf gegen moderne Sklaverei widmet. Stephens, die dafür fast neun Monate lang trainierte, beendete das Schwimmen in einer Stunde und 28 Minuten. Im Folgenden schildert sie ihre Erfahrungen.

Oben: Claire Stephens, Vice President Global Client Team bei BCD Travel, nach ihrem erfolgreichen Freiwasserschwimmen zur Aufklärung über den Menschenhandel.

Das „Go“ und eine schlaflose Nacht

Claire und ihr Schwimmtrainer Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Claire Stephens

Am Tag vor dem Schwimmen war das Wetter nicht vielversprechend. Das ist typisch für Großbritannien. Ich wusste von Anfang an, dass sich die Wetterlage als schwierig erweisen könnte, also war ich darauf vorbereitet, bei nicht ganz perfekten Bedingungen zu schwimmen. Die Entscheidung zum Start fiel erst spät am Abend. Das hatte den Vorteil, dass ich keine Zeit hatte, lange darüber nachzudenken, aber ich habe in dieser Nacht auch nicht besonders gut geschlafen.

Am Tag des Schwimmens war ich kurz nach 5 Uhr morgens aufgestanden und stand um 7 Uhr an der Slipway (Bootsrampe) in Lyme Regis. Es war nicht ganz der sonnige Tag, den ich erhofft hatte. Auch war das Meer nicht ruhig und flach, aber es reichte, um es zu versuchen. Mein Trainer brachte mich zur Ablegestelle und begleitete mich den ganzen Weg über.

Rückenschwimmen und eine Verschmutzungswarnung

Am Tag vor meinem Schwimmen war für Lyme Regis eine Verschmutzungswarnung durch Abwässer herausgegeben worden. Die Warnungen beruhen auf Wettervorhersagen, sind aber kein Hinweis darauf, dass tatsächlich Abwasser ins Wasser gelangt ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, begann ich auf dem Rücken zu schwimmen. Das Rückenschwimmen führte zu einem Zickzackkurs, der mich ein wenig vom Kurs abbrachte. Mein Trainer und ich haben das geklärt und gemeinsam ein Navigationssystem mit Handzeichen ausgearbeitet. Schließlich habe ich mich auf Rückenschwimmen eingestellt. Es war ein wolkenverhangener Tag mit Seegang und Wellen, die mir zeitweise über den Kopf liefen.

Es ist schwer in Worte zu fassen, wie ich mich während des Schwimmens fühlte. Es war eine fast unheimliche Erfahrung. Ich war den Elementen völlig ausgeliefert. Erstaunlicherweise wurde ich nicht ängstlich. Ich konzentrierte mich einfach auf die Aufgabe, die vor mir lag, ließ meine Gedanken schweifen, blieb ruhig und schwamm einfach weiter. Es ging nicht darum, ein Rennen zu bestreiten oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Es ging darum, das Bewusstsein für den Menschenhandel zu schärfen. Eine Stunde und 28 Minuten später war ich fertig. All die Monate des Trainings, der Planung, des Umgangs mit der Angst vor dem Ertrinken und dem Ersticken und des Lernens, richtig zu schwimmen und unter Wasser zu atmen, haben sich ausgezahlt.

Mission erfüllt

Ein paar Tage vor dem Schwimmen traf ich mich mit einer Kundin, die meine Geschichte in unserem Blog gelesen hatte. Sie dankte mir dafür, dass ich sie über eine Problematik aufgeklärt hatte, die ihr gar nicht bewusst. Sie sagte, sie habe gelernt, auf welche Indikatoren man auf Reisen achten, wie man sie interpretieren und wie man sie melden sollte. Das bedeutete mir alles, denn es war eine Bestätigung dafür, dass ich genau das erreicht hatte, was ich erreichen wollte – Bewusstsein schaffen.


Mögliche Anzeichen für Menschenhandel

Heute sind jedes Jahr etwa 50 Millionen Menschen auf der ganzen Welt von Menschenhandel betroffen. Nur eines von 100 Opfern wird gerettet. Wir können helfen, wenn wir die Anzeichen kennen und wissen, wie man sie meldet.

9 Anzeichen für Menschenhandel

  • Das mutmaßliche Opfer scheint keinen Zugang zu oder keine Kontrolle über Reisedokumente und Geld zu haben; der Reisepass befindet sich im Besitz einer anderen Person
  • Minimales Gepäck/Kleidung
  • Das mutmaßliche Opfer wirkt desorientiert und verloren
  • Das mutmaßliche Opfer ist in seiner Bewegung und Sprache eingeschränkt; es verhält sich so, als würde es unter Anleitung stehen
  • Unzureichende Sprachkenntnisse
  • Verdächtiger Menschenhändler wird mit vielen kleinen Kindern gesehen
  • Der mutmaßliche Menschenhändler besteht darauf, ausschließlich in bar zu bezahlen
  • Das mutmaßliche Opfer und/oder der mutmaßliche Menschenhändler haben minimale Interaktion und minimalen Augenkontakt mit anderen
  • Das mutmaßliche Opfer weist Anzeichen von körperlicher und emotionaler Misshandlung auf.

Was sollten Sie tun, wenn Sie Anzeichen von Menschenhandel bemerken?

  • Beobachten Sie so diskret wie möglich; merken Sie sich den Ort, die Kleidung, Beschreibungen, die Anzahl der Personen, die Uhrzeit und eventuell verwendete Namen.
  • Konfrontieren Sie das Kind oder den Erwachsenen nicht
  • Alarmieren Sie diskret die Behörden oder das Sicherheitspersonal in Ihrer Nähe.
  • Wenn es nicht möglich ist zu helfen, melden Sie die Situation über Kanäle wie das Online-System von A21

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