Ohne Fettnäpfchen nach Zürich

Wir wir an die Schweiz denken, fallen uns als erstes Berge, Uhren und Käse ein. Genau wie wir Stereotypen im Kopf haben, so haben auch die Schweizer ihre Vorurteile gegenüber Deutschland und den Deutschen.

Wir wir an die Schweiz denken, fallen uns als erstes Berge, Uhren und Käse ein. Genau wie wir Stereotypen im Kopf haben, so haben auch die Schweizer ihre Vorurteile gegenüber Deutschland und den Deutschen. Lesen Sie hier, wie Sie auf Geschäftsreisen damit umgehen und Fettnäpfchen vermeiden.

Als deutscher Geschäftsreisender rennt man in der Schweiz nicht unbedingt offene Türen ein. Mittlerweile leben und arbeiten etwa 300.000 Deutsche in der Schweiz. Damit sind die Deutschen die drittgrößte Einwanderergruppe nach den Italienern und Albanern. Seitdem sind auch Vorurteile gegenüber arroganten, lauten und rücksichtslosen Deutschen auf dem Vormarsch. Verübeln kann man es den Schweizern nicht: Sind die vielen deutschen Zuwanderer doch ihre direkten Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt. Natürlich hat nicht jeder Schweizer Vorbehalte gegenüber Deutschen und schon gar nicht gegenüber Ihnen, seinem möglicherweise langjährigen Geschäftspartner. Das zeigt auch die jüngste Volksabstimmung. Zwar hat sich eine knappe Mehrheit für die Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen, das bedeutet aber auch, dass knapp die Hälfte der Schweizer die Zuwanderung nicht begrenzen würde. Sie sollten die Schweiz deshalb auf keinen Fall als fremdenfeindlich einstufen.

Allerdings sollten Sie vor einer Geschäftsreise nach Zürich kurz innehalten, sich bewusst machen, dass Sie ins Ausland reisen, sich mögliche Vorurteile ins Gedächtnis rufen und ihr eigenes Verhalten hinterfragen. Auf diese Weise vermeiden Sie vermutlich schon die meisten Fettnäpfchen.

Nicht zu forsch

Im Geschäftsalltag zeigen sich kleine, aber wichtige Unterschiede zwischen den beiden Kulturen. Während wir Deutschen gern „straight“ vorgehen, um schnelle Ergebnisse zu erzielen, legen die Schweizer viel Wert auf Kompromissbereitschaft und Harmonie. Eigene Ideen sollte man lieber nicht als fertiges Gesamtpaket auf den Tisch legen, sondern sie nach und nach einwerfen, um auch anderen die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen.

Dazu passt, dass in der Schweiz Understatement sehr gut ankommt. Es kommt nicht gut an, sich als „Boss“ aufzuspielen. Besser wäre es, sich als Einzelner nicht in den Vordergrund zu spielen, sondern sich als Teil des Teams zu sehen. Treten Sie bescheiden auf und prahlen Sie nicht mit Statussymbolen. Wenn Sie Ihre Arbeit gut machen, wird man Ihre Autorität auch so anerkennen.

Konflikte vermeiden

Natürlich gibt es in jeder Geschäftsbeziehung auch mal Reibungspunkte. Entscheidend ist, wie Sie mit Kritik umgehen. Anstatt Ihren Geschäftspartner offen damit zu konfrontieren, sollten Sie Ihre Kritikpunkte freundlich verpacken und am besten unter vier Augen klären. In einem informellen Gespräch sollten Sie versuchen, sich in Ihr Gegenüber hineinzuversetzen. Respektieren Sie gegensätzliche Meinungen und versuchen Sie, wenn möglich, einen Kompromiss zu finden.

Nicht verniedlichen

Wenn ein Norddeutscher Schwyzerdütsch hört, versteht er erst einmal kaum ein Wort. Wahrscheinlich klingt es in seinen Ohren sogar lustig, Wer die Schweizer Sprache jedoch als niedlichen Dialekt abtut, wird ihr absolut nicht gerecht. Versuchen Sie nicht, Schwyzerdütsch nachzuahmen oder an jedes Wort ein „-li“ anzuhängen. Lernen Sie lieber, einige wenige Begriffe korrekt auszusprechen, z. B. Grüezi, Merci und Ade oder „Uf Wiederluege“ für „Auf Wiedersehen“.

Nehmen Sie sich zurück

Deutschen wird gemeinhin nachgesagt, dass sie zu laut reden, ihren Gesprächspartnern ins Wort fallen und unhöflich sind. Also nehmen Sie sich insgesamt etwas zurück, bedanken Sie sich lieber einmal öfter und fragen Sie höflich nach, wenn Sie eine Bitte haben. Insgesamt gilt wie bei jeder Auslandsreise: Achten Sie darauf, wie Ihr Gegenüber sich verhält und gehen Sie darauf ein. Damit zeigen Sie Respekt gegenüber Ihren Gesprächspartnern und das kommt überall gut an.

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