Nachhaltigkeit setzt Trends

Welche urbanen Nachhaltigkeitstrends entwickeln sich von der Nische zum Mainstream und wie verändern sie unsere Städte?

Urban Farming, FairTeiler, Slow Food – welche urbanen Nachhaltigkeitstrends entwickeln sich von der Nische zum Mainstream und wie verändern sie unsere Städte – rein optisch oder im Miteinander?

Laut Duden ist Nachhaltigkeit ein „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder bereitgestellt werden kann“. Dieses Prinzip berücksichtigen nicht nur Unternehmen in ihren Corporate Social Responsibility (CSR) Richtlinien, auch im Privaten möchten immer mehr Menschen nachhaltig handeln. Und so verankern sich einige anfängliche Öko-Trends allmählich in der Gesellschaft. Manche verändern das Miteinander und andere wirken sich ganz offensichtlich auf das Aussehen unserer Städte aus.

Urban Farming

Ein Trend, der unsere Städte grüner werden lässt, ist das Urban Gardening bzw. Urban Farming. Unbebaute Flächen werden begrünt. Das können Seitenstreifen sein, auf denen plötzlich Sommerblumen blühen oder Hochbeete, in denen Tomaten, Zucchini und Möhren wachsen. An Berliner Hauswänden wachsen Algen, die das Klima verbessern und auf dem Teller landen können. In vielen Städte werden brachliegende Flächen mit Paletten-Hochbeeten so lange genutzt, bis sie bebaut werden. Dann werden die Hochbeete einfach mit dem Gabelstapler zum nächsten brachliegenden Standort gefahren. In solchen mobilen Gemeinschaftsgärten packt jeder mit an, pflanzt, kompostiert, jätet Unkraut – und kann dafür am Ende auch seinen Gemüse-Anteil mit nach Hause nehmen.

Slow Food

Selbst angebautes Gemüse verzehren, möglichst aus Bio-Anbau, das passt wunderbar zu einem weiteren Trend, der längst aus der Nische herauswächst: dem Slow Food. Spitzenköche in ganz Europa kochen nach dem Motto „Brutal Lokal“. Nur das, was vor der Haustür wächst, kommt auf den Tisch. Brennesseln, Gänseblümchen und anderes „Unkraut“, zusammen mit saisonalen alten Gemüsesorten, wie Grünkohl oder Mangold – und das Ganze gern vegan.

Wie schon bei den Gemeinschaftsgärten ist auch in der Slow Food Bewegung das Gemeinschaftserlebnis ein wichtiger Aspekt. Bei so genannten „Schnippeldiskos“ oder „Disko Soups“ treffen sich weltweit Tausende junge Leute zum gemeinsamen Kochen, Essen und Tanzen, z. B. in Berlin:

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FairTeiler

Sollte vom Essen dann doch etwas übrig bleiben, nehmen nicht nur die Tafeln Essensreste entgegen. Inzwischen gibt es auch in vielen Städten so genannte „FairTeiler“. Das sind Regale oder Kühlschränke, in die jeder Essensreste legen kann, die er nicht mehr braucht. Natürlich gibt es dafür gewisse Regeln: kein Hackfleisch, keine Gerichte mit rohem Ei, keine verdorbenen Lebensmittel. Bei diesem Food-Sharing-Modell kann sich jeder nehmen, was er braucht, damit keine Lebensmittel im Müll landen.

e-Mobilität

Langsam aber sicher verbreitet sich auch die Elektromobilität immer weiter. Das liegt vor allem an der sich verbessernden Infrastruktur. Unternehmen entwickeln Technologien für kabelloses Laden oder tun sich zusammen, um ein Hochleistungs-Ladenetz in Europa zu planen. Ladestationen sind aus dem Großstadtbild nicht mehr wegzudenken.

Carsharing

Elektroautos haben auch die meisten Carsharing-Unternehmen im Programm, die gerade durch das Carsharing-Gesetz privilegiert wurden: Reservierte Stellplätze im öffentlichen Straßenraum, Ermäßigung oder Befreiung von Parkgebühren. Was vor fast 30 Jahren als Trend für eine Handvoll besonders umweltbewusste Menschen begann, hat sich also derart etabliert, dass es  mit einem Bundesgesetz gefördert wird. Das ist doch ein gutes Zeichen!

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