Mit 300 km/h quer durch die Welt

Hochgeschwindigkeitsstrecken in aller Welt – für Geschäftsreisende kurz vorgestellt.

Auf vielen Strecken innerhalb Europas sind Bahnreisen eine sinnvolle Alternative zum Flug. Auch weltweit gibt es viele Hochgeschwindigkeitsstrecken, die man für die nächste Reise im Hinterkopf haben sollte. Wir stellen Ihnen einige davon vor.

Rund um den Globus werden innerhalb der nächsten zehn Jahre mehr und mehr Hochgeschwindigkeitszüge verkehren. In unserem aktuellen Geschäftsreisemagazin move portraitieren wir Südafrikas Wirtschafts- und Finanzmetropole Johannesburg. Dort fährt seit der Fußball-WM 2010 ein Schnellzug zwischen Johannesburg, Pretoria und dem internationalen Flughafen O. R. Tambo.

Momentan sind die meisten Züge noch mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 300 Stundenkilometern unterwegs. Es gibt aber ambitionierte Projekte, die Geschwindigkeiten von 600 Stundenkilometern und mehr einplanen. Der Chef des Elektroautobauers Tesla, Elon Musk, hat sogar die Vision, dass Passagiere mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.200 Stundenkilometern durch Unterdruck-Stahlröhren jagen. Hyperloop heißt sein Projekt, das momentan allerdings noch Zukunftsmusik ist.

China

China hat inzwischen weltweit die meisten Hochgeschwindigkeitsstrecken – und das Netz soll weiter ausgebaut werden. Bis 2020 soll das Schienennetz auf 18.000 Kilometer anwachsen. Auf diese Weise werden die chinesischen Metropolen miteinander verbunden. Von Shanghai nach Peking etwa braucht man mit dem Zug weniger als fünf Stunden. Von Peking nach Guangzhou sind es 2.300 Kilometer, aber der Zug braucht für die Strecke nur acht Stunden. Auch – für chinesische Verhältnisse – kleinere Städte werden durch die neuen Bahnverbindungen an größere Ballungsgebiete angeschlossen. Das Einzugsgebiet der Megastädte wird damit vergrößert.

Die Chinesen sind stolz auf ihre Hochgeschwindigkeitszüge. So versucht China nun, die Technologie zu exportieren. Bahnstrecken in Südostasien, Mexiko, USA und sogar in Sibirien sind im Gespräch.

Spanien

Europäischer Spitzenreiter in Sachen Streckennetz für Hochgeschwindigkeitszüge ist Spanien. Der Schnellzug AVE benötigt für die 630 Kilometer lange Strecke von Madrid nach Barcelona nur gut 2,5 Stunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt hier bei etwa 300 km/h. Aber auch nach Valencia, Málaga oder Sevilla fahren Hochgeschwindigkeitszüge. Wer innerhalb Spaniens reist, sollte die Alternative Bahn also auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Frankreich

In Frankreich ist der TGV von Tür zu Tür fast immer schneller als jedes andere Verkehrsmittel. Die Thalys-Strecke zwischen Paris und Brüssel ist die schnellste Direktverbindung zweier europäischer Großstädte. Anders als in Deutschland, wo der ICE manchmal nicht viel schneller fährt als ein Bummelzug, können die Züge in Frankreich auf 2.500 Kilometern ihre Höchstgeschwindigkeit voll ausfahren. Das liegt allerdings auch an der Besiedelungsstruktur in Frankreich: Die meisten Menschen leben in wenigen Ballungszentren. Außerhalb dieser Regionen ist das Land eher dünn besiedelt.

Deutschland

Deutschland verfügt über eines der dichtesten und längsten Bahnstreckennetze Europas. Reine Hochgeschwindigkeitsstrecken haben wir allerdings eher wenige. Der ICE fährt häufig auf alten und kurvenreichen Trassen, wodurch er seine Höchstgeschwindigkeit nur selten ausfahren kann.

Japan

Japan verfügt über mehr als 2.000 Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecken. Momentan testet die Central Japan Railway Company eine neue Magnetschwebebahn, die für die 300 Kilometer lange Strecke zwischen Tokio und Nagoya nicht einmal mehr 40 Minuten benötigen soll. Der Großteil der Strecke wird durch Tunnel führen, damit eine Höchstgeschwindigkeit von 500 Stundenkilometern erreicht werden kann. Die Fertigstellung dieser Strecke ist allerdings erst für 2027 geplant, bis 2045 soll sie bis nach Osaka erweitert werden. Aber auch jetzt verkehrt zwischen Tokio und Nagoya bereits ein Hochgeschwindigkeitszug, der die Strecke in etwa 80 Minuten bewältigt.

Russland

Die russische Bahngesellschaft hat in diesem Jahr die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke des Landes ausgeschrieben. Es geht um eine knapp 800 Kilometer lange Trasse zwischen Moskau und Kasan im Osten. Gebaut wird sie von einem Konsortium, an der auch die China Railway Eyuan Engineering Group beteiligt ist. Der Export der chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge hat also begonnen.

USA

Die USA hinken derzeit noch etwas hinterher. Nachdem Präsident Obama schon 2010 angekündigt hatte, dass auch in den USA Hochgeschwindigkeitsstrecken gebaut werden sollen, hat Anfang dieses Jahres nun der Bau der ersten Strecke begonnen: Mit einer Fahrtdauer von weniger als drei Stunden soll ein Zug San Francisco und Los Angeles verbinden. Die Fertigstellung ist spätestens für 2020 geplant.

The Hyperloop – How close is it to being reality?

Interview mit Hyperloop-CEO Dirk Ahlborn:

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