Marktmonitor Großbritannien

Die Unsicherheit rund um den Brexit sorgt für Investitionszurückhaltung.

Das Vereinigte Königreich auf einen Blick

Die Unsicherheit rund um den Brexit sorgt für Investitionszurückhaltung.

Laut einer BCD Analyse der Daten von Tourism Economics wurden 2017 mehr als 90 Mrd. USD (73 Mrd. GBP) für Geschäftsreisen aus dem und in das Vereinigte Königreich sowie innerhalb des Landes ausgegeben. Hiervon entfielen mehr als zwei Drittel auf Inlandsreisen und der Rest zu gleichen Teilen auf Reisen ins und aus dem Ausland. Zwischen 2015 und 2017 wuchsen die Ausgaben für Geschäftsreisen jährlich um 5 bis 8 %. Für 2018 wird jedoch eine Wachstumsrate von lediglich 3 % prognostiziert. Wirtschaftsexperten gehen bis 2022 von einem jährlichen Wachstum im Bereich von 3 bis 4 % aus, das sich zu gleichen Teilen auf Reisen ins und aus dem Ausland sowie auf Inlandsreisen verteilen soll.

Wirtschaftsumfeld

Wirtschaftswachstum und Ausgaben für Geschäftsreisen

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  • 2017 war das Vereinigte Königreich die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt. Mit einem geschätzten Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 2,565 Billionen USD liegt das Land in der globalen Rangliste des IWF zwischen Frankreich und Indien.
  • Das Wirtschaftswachstum lag 2017 lediglich bei 1,8 %. Damit setzt sich ein seit 2014 anhaltender Abwärtstrend fort, als die Wachstumsrate noch 3,1 % betrug. 2018 wird das BIP voraussichtlich um 1,7 % zulegen und laut Oxford Economics auch 2019 ähnlich stark wachsen.
  • Das aufgewertete Pfund erhöht die Ausgaben der privaten Haushalte und schwächt zudem die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Deshalb dürften die Exporte zunehmend weniger zum BIP-Wachstum beitragen.
  • Die Unsicherheit rund um den Brexit, d. h. das Vorhaben der britischen Regierung, 2019 aus der EU auszutreten, sorgt bei einigen Investoren für Zurückhaltung.
  • Ein Abkommen mit der EU zur Aufrechterhaltung der derzeitigen Handelsvereinbarungen bis Ende 2020 ist in Vorbereitung. Langfristig scheint ein Freihandelsabkommen nach dem Muster von Kanada am wahrscheinlichsten, was jedoch nicht dem von der britischen Regierung angestrebten Ziel entspricht.

Flugreisen

Internationale Flugreisen

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  • 2017 wurden mehr als 125 Millionen Reisen in das und aus dem Vereinigten Königreich gezählt. Davon entfielen 68 % auf Auslandsreisen der britischen Bevölkerung.
  • Das Wachstum bei internationalen Reisen dürfte bis 2022 auf knapp über 3 % nachlassen. Angesichts der Jahreswachstumsrate von fast 5 % im Zeitraum 2012 bis 2017 ist das ein deutlicher Rückgang.
  • Mit 10 % aller Ankünfte im Jahr 2017 sind die USA der größte Markt für Reisen in das Vereinigte Königreich, dicht gefolgt von Frankreich (9 %), Deutschland und Irland (jeweils 8 %). Diese Marktanteile dürften bis 2022 größtenteils unverändert bleiben.
  • Die IAG (British Airways, Iberia, Aer Lingus und Vueling) ist der größte Fluganbieter für London. Auf den fünf größten Flughäfen der Hauptstadt entfallen 34 % der Abflüge auf diesen Konzern. Die IAG betreibt mindestens die Hälfte aller Flüge von Heathrow und dem London City Airport.
  • Die restlichen Londoner Flughäfen werden von Billiganbietern dominiert. In Gatwick und Luton ist EasyJet die wichtigste Fluggesellschaft, wohingegen Ryanair mit mehr als drei Vierteln aller Linienflüge in Stansted die Rangliste anführt.
  • Bedingt durch den Brexit herrscht in der überaus bedeutenden britischen Luftfahrtindustrie Unsicherheit. Die Zukunft des Luftverkehrs zwischen dem Vereinigten Königreich und Europa könnte von der Verhandlungstaktik der beteiligten Parteien abhängen.

Unterkünfte

Hotelnachfrage

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  • Nachdem das Hotelangebot jahrelang rückläufig war, gehen seit 2015 zunehmend neue Zimmer online. Dem Ergebnis der jährlichen Umfrage des britischen Statistikamtes Office for National Statistics zufolge lag jedoch 2016 die Anzahl der verfügbaren Hotels noch immer 6 % unter dem Wert von 2008.
  • Unter den Hotelketten dominieren Economy-Anbieter. Premier Inn und Travelodge sind mit insgesamt 1.300 Hotels marktführend.
  • Die drittplatzierte IHG ist die im Vereinigten Königreich führende globale Kette. Obwohl der Konzern Unterkünfte in der oberen, der gehobenen oberen und der Luxuskategorie anbietet, fallen die meisten Hotels in die Kategorie gehobene Mittelklasse, in der die IHG mit den Marken Holiday Inn und Holiday Express bestens vertreten ist.
  • In den letzten fünf Jahren stagniert die Nachfrage nach Hotelunterkünften vonseiten Inlandsreisender, wohingegen die Hotelbuchungen von Reisenden aus dem Ausland um 35 % zugenommen haben.
  • Die Aufwertung des Pfund reduziert die Kaufkraft ausländischer Gäste, wodurch das Vereinigte Königreich als Reiseziel möglicherweise an Attraktivität verliert

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