John Snyder: Technologie, Daten und Kompetenz prägen die Zukunft

John Snyder, President und CEO von BCD Travel, beschreibt, wie sich die Zukunft der Geschäftsreisebranche entwickeln wird.

An der partnerschaftlichen Beziehung zwischen Geschäftsreiseanbietern und ihren Unternehmenskunden wird sich in naher Zukunft nicht viel ändern. Die Art und Weise, wie TMC-Unternehmen ihre Produkte und Services bereitstellen, wird jedoch grundlegend anders aussehen. Dieses Zukunftsbild zeichnete John Snyder, President und CEO von BCD Travel, vor Kurzem bei einer von The Company Dime veranstalteten Telekonferenz.

Während dieser einstündigen Fragerunde umriss Snyder eine evolutionäre Dynamik, die das zukünftige Umfeld der Geschäftsreisebranche prägen wird. Zentrale Themen: Technologie, Daten und Kompetenz.

Mobil

Laut Snyder werden mobile Tools für jeden Geschäftsreisenden und somit auch für den Arbeitgeber unentbehrlich sein. „Die ersten mobilen Apps waren einfache Reisemanagement-Tools. Inzwischen sind sie jedoch viel mehr als das.“

BCD sieht mobile Plattformen als Komplettlösungen, die eine umfassende Kommunikation und Verbindung zwischen Reisenden, ihren Unternehmen und dem Geschäftsreiseprogramm herstellen und als Point of Sale für reisebezogene Produkte und Services dienen sollen. Diese Richtung hat die TMC mit ihrem Produkt TripSource® eingeschlagen. Das Tool erstellt detaillierte Reisepläne, ermöglicht Hotelbuchungen, meldet relevante Risiken und Störungen und macht Vorschläge zu reisebezogenen Ausgaben wie programmkonforme Autovermietungen.

„Wir wollen einen umfassenderen Service bieten und den Reisenden viel stärker in das betriebliche Geschäftsreiseprogramm einbinden“, meinte Snyder. Seiner Meinung nach sind mobile Tools fester Bestandteil einer echten Omnichannel-Strategie, die für die Kommunikation zwischen TMC und Reisenden alle Kanäle öffnet – egal ob Handy, Online-Portal, E-Mail oder SMS.

Durchgehendes Programmmanagement

Der technologische Fortschritt gibt TMC-Unternehmen die Möglichkeit, angestammte Vorgehensweisen hinter sich zu lassen und ein echtes End-to-End-Programmmanagement zu realisieren. „In den letzten Jahren war viel die Rede von durchgängigen Konzepten, und jetzt sind wir endlich so weit“, so Snyder.

Der US-Lebensmittelriese Kellogg und BCD Travel haben letztes Jahr eine ganzheitliche Neugestaltung des nordamerikanischen Geschäftsreiseprogramms von Kellogg eingeleitet. Von der Buchung bis zur Reisekostenabrechnung wickeln Expedienten vor Ort den gesamten Prozess ab und sorgen so für ein technologiegestütztes, integriertes Reiseerlebnis. Die reisenden Mitarbeiter von Kellogg sind zufriedener, und dank der Wirtschaftlichkeit des End-to-End-Konzepts konnte das Unternehmen die Nettokosten pro Reisemeile um 13 % senken.

Der „Amazon-Effekt“

BCD setzt für Geschäftskunden und eigene Aktivitäten auf Big Data-Technologien, die eine Basis für bessere Geschäftsentscheidungen schaffen, was auch als „Amazon-Effekt“ bezeichnet wird. Das TMC-Unternehmen analysiert Daten, um Erkenntnisse über die Wünsche und Verhaltensmuster von Reisenden zu gewinnen. Das ermöglicht laut Snyder eine Personalisierung, d. h. eine „maßgeschneiderte Lösung“, die das Kaufverhalten von Reisenden beeinflussen und ihr Reiseerlebnis verbessern kann.

Advito, die Beratungssparte von BCD, integriert diese Strategie in ihren Angeboten. Beispielsweise durch ihre neue Arbeitsgruppe Demand & Behavior Management, die Geschäftskunden bei der Auswahl und Nutzung von Tools unterstützt, die eine verbraucherorientierte und verhaltenszentrierte Wirtschaftstaktik ermöglichen. Das Ziel ist es, bessere Kaufentscheidungen anzuregen, von denen der Reisende und der Arbeitgeber profitieren.

Anwerbung und Bindung von kompetenten Mitarbeitern

„Ich setze mich schon länger dafür ein, dass wir unsere Branche besser bewerben und ihre Attraktivität für Nachwuchstalente steigern“, meinte Snyder. „Das Durchschnittsalter in der Branche steigt mit jedem Jahr. In manchen Unternehmen geht es bereits auf die Fünfzig zu.“ Seine Botschaft an die Branche: Es ist Zeit zu handeln.

Zu diesem Zweck veranstaltet BCD Travel Schulungen für Expedienten, bietet in Kooperation mit der Association of Corporate Travel Executives (ACTE) ein Management Associate Program an, arbeitet mit der gemeinnützigen Organisation Women in Travel (WINiT) zusammen und pflegt Partnerschaften mit Universitäten, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen auf der ganzen Welt.

Das Unternehmen sucht ständig Menschen mit einer grundlegenden Fähigkeit: dem Willen, das Reiseerlebnis der Kundenmitarbeiter zu verbessern. „Wir suchen primär nach Personen mit einer stark ausgeprägten Serviceorientierung“, sagte Snyder. „Für alles andere bieten wir Schulungen an.“

„Durch unseren Fokus auf Weiterbildung sowie auf ein positives Arbeitsklima und auf Sozialverantwortung sind wir in der Lage, kompetente Mitarbeiter anzuwerben und zu halten“, so Snyder. Dafür wurde das Unternehmen mehrfach ausgezeichnet. Es wurde wiederholt auf der Forbes-Liste der besten Arbeitgeber in den USA geführt. Das CSR-Programm von BCD Travel wurde durch EcoVadis mit einem Gold-Rating bewertet, was BCD zum ersten TMC-Unternehmen mit EcoVadis-Goldstatus macht.

„Uns ist klar geworden, dass die junge Generation für Unternehmen arbeiten möchte, die sich engagieren und dem gemeinnützigen Gedanken verpflichtet sind“, meinte Snyder. „Das wirkt sich erheblich auf die Rekrutierung und Mitarbeiterbindung aus. Ich bin überzeugt, dass viele Menschen deshalb zu BCD Travel kommen, weil wir uns mehr für Mitarbeiterentwicklung und CSR einsetzen als der Großteil unserer Mitbewerber.“

Hören Sie sich die Aufnahme der Telekonferenz an (10 USD Entgelt) und informieren Sie sich über Snyders Ansichten zu weiteren Branchenthemen, z. B. die New Distribution Capability (NDC) von American Airlines, der GDS-Zuschlag von British Airways/Iberia, Zuschläge von TMCs für atypische Prozesse und der jüngste Sicherheitsvorfall bei Sabre-SynXis.

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