Ebola-Leitfaden für Geschäftsreisende

Wenn Ihre nächste Geschäftsreise nach Westafrika geht, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um einer Ebola-Infektion vorzubeugen. Ein Geschäftsreisender, der kein medizinischer Dienstleister, Journalist oder Hilfspersonal ist, sollte mit einem grundlegenden Verständnis für die Krankheit und einigen Vorsichtsmaßnahmen in der Lage sein, sich vor Ebola zu schützen. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps medizinischer Experten.

Ein kürzlich erschienener Artikel in der New York Times fasste zusammen, was Geschäftsreisende als erstes tun sollten, um sich auf das Risiko einer Infektion mit Ebola vorzubereiten: auf der Weltkarte nachsehen. Gute Information bietet tatsächlich den besten Schutz für Reisende.

Wissen bietet Schutz für Geschäftsreisende

Wenn Ihre Reise nicht nach Westafrika geht – insbesondere nach Liberia, Sierra Leone und Guinea – dann ist Ihr Risiko, sich mit der Krankheit anzustecken, sehr gering, entgegen einiger Medienberichte. Das war die Botschaft, die Eugene Delaune, Arzt und Chief Medical Officer für Krisenschutzanbieter Europ Assistance USA, kürzlich den Mitgliedern der Global Business Travel Association (GBTA) vermittelt hat.

Delaune, der während des Webinars der GBTA am 22. Oktober über das Risikomanagement von Ebola sprach, riet Geschäftsreisenden, nur zuverlässige, offizielle Informationen zu nutzen, beispielsweise vom Robert-Koch-Institut (RKI) oder den U.S. Centers for Disease Control (CDC).  Ein kurzer Blick auf die Zahl der Ebola-Fälle, die regelmäßig von den CDC’s aktualisiert werden, zeigt warum: Bis zum 5. November gab es in Liberia, Sierra Leone und Guinea 4.950 Todesfälle aufgrund von Ebola. In Nigeria, was jetzt für Ebola-frei erklärt wurde, gab es 8 Todesfälle. Ein Todesfall wurde in Mali verzeichnet – ein Kind, das von Guinea eingereist war. In den USA gibt es auch einen Todesfall – ein Mann, der von Westafrika nach Dallas reiste, wo er ins Krankenhaus eingewiesen wurde und später starb.

Wenn Ihre Reise nach Westafrika geht, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um sich vor der Krankheit zu schützen, riet Delaune. Ein Geschäftsreisender, der kein medizinischer Dienstleister, Journalist oder Hilfspersonal ist, sollte mit einem grundlegenden Verständnis für die Krankheit und einigen Vorsichtsmaßnahmen in der Lage sein, sich vor Ebola zu schützen. Hier ist eine Zusammenfassung dessen, was Delaune und andere medizinische Experten Reisenden raten:

Ebola: Ein Leitfaden für Reisende

Übertragung

Flughunde gelten als Träger der Ebola-Viren, und die Krankheit kann von Flughunden auf andere Tiere übertragen werden. Menschen infizieren sich mit der Krankheit, wenn sie diese Tiere schlachten und mit ihrem infizierten Blut oder anderen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen. Ein Ebola-Ausbruch in Afrika beginnt also oftmals, wenn Menschen jagen und Wild oder „bush meat“ schlachten.

Körperflüssigkeiten –wie Blut, Erbrochenes, Urin und Speichel – sind auch der primäre Weg, über den Ebola zwischen Menschen übertragen wird. Das macht medizinische Pflegekräfte besonders anfällig. Und aus diesem  Grund haben afrikanische Bestattungspraktiken, die das Berühren der Leiche beinhalten, die Ausbreitung der Krankheit beschleunigt.

Symptome und Krankheit

Menschen sind nicht ansteckend, bis sie Symptome zeigen, die zwischen zwei und 21 Tagen nach der Infizierung mit Ebola auftauchen können. Meistens zeigen sich die Symptome nach acht bis 10 Tagen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind die ersten Symptome Fieber, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Halsschmerzen – alles sehr plötzlich beginnend. Diese Phase wird gefolgt von Erbrechen und Durchfall und es können ebenso Hautausschläge, Symptome von beeinträchtigter Nieren- und Leberfunktion und in einigen Fällen innere und äußere Blutungen auftreten. Labortests zeigen eine niedrige Anzahl an weißen Blutkörperzellen und Blutplättchen und einen erhöhten Wert an Leberenzymen.

Menschen mit Ebola sind ansteckender, je kranker sie sind. Die Viruslast multipliziert sich, genauso wie die Auswirkungen der Krankheit, wie das Erbrechen, was die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung erhöhen kann. Das Virus kann bis zu 30 Tage nach dem Einsetzen der Symptome in den Körperflüssigkeiten bleiben und sogar noch länger in einigen anderen Sekreten, wie Sperma. Das bedeutet, dass eine Person immer noch ansteckend sein kann, auch wenn sie schon Anzeichen für eine Genesung zeigt.

Diagnose und Behandlung

Eine frühzeitige Diagnose kann schwierig sein, weil die Symptome vage sind und häufig mit anderen Krankheiten, wie der Grippe, assoziiert werden. Labortests können das Vorhandensein der Krankheit nach einigen Tagen diagnostizieren, aber das Einsammeln und die Analyse von Blutproben und anderen Körperflüssigkeiten kann ein Risiko für Mitarbeiter des Gesundheitswesens in einer unkontrollierten Umgebung darstellen.

Der wichtigste Aspekt der Behandlung ist die Isolierung, um andere vor Ansteckung zu schützen. Andere Behandlungen sind meist unterstützend: die Versorgung der kranken Personen mit Flüssigkeiten, Sauerstoff und benötigten Medikamenten, um sekundäre Infektionen oder Komplikationen zu behandeln. Zugang zur unterstützenden Pflege kann die Chance, geheilt zu werden, erheblich verbessern.

Behandlung in Ebola-Hotspots

Ebola-Kliniken in Liberia, Sierra Leone und Guinea bieten die fortschrittlichste Behandlung für die Krankheit an, aber sie stellen auch Probleme dar. Erstens sollten Personen, die der Krankheit möglicherweise ausgesetzt waren, aber keine Symptome zeigen, vermeiden, in eine Ebola-Klinik zu gehen. Hier kommen sie ganz sicher mit der Krankheit in Berührung und  Mediziner müssen die kränksten Patienten bevorzugen. Zweitens sind diese Kliniken wie medizinische Camps. Sie ziehen umher, manchmal täglich. Es ist also wichtig zu wissen, wohin Sie gehen sollten.

Erwarten Sie nicht, dass Sie einfach nach Hause fliegen können, wenn Sie an Ebola erkranken, während Sie in Westafrika sind. Land-zu-Land Reisebeschränkungen auf dem Kontinent erschweren Evakuierungen und nur wenige Fluggesellschaften sind bereit oder in der Lage, Ebola-Patienten zu transportieren. Zudem könnte das Reisen nicht unbedingt hilfreich sein oder jemandem, der mitten in der Erkrankung steckt, sogar schaden.

Organisationen wie die WHO und CDC arbeiten mit Aufsichtsbehörden und wissenschaftlichen und klinischen Unternehmen zusammen, um potentielle Therapien und Impfstoffe zur Behandlung und Prävention von Ebola zu erforschen. Einige davon wurden bereits in der Praxis getestet. Aber im Moment gibt es keine spezifischen Impfstoffe oder Behandlungen, die für die Anwendung an Menschen zugelassen sind.

Im Kontakt bleiben und informiert bleiben

Wenn Sie in Westafrika unterwegs sind, halten Sie täglich planmäßigen Kontakt mit Ihrem Unternehmen in der Heimat. Wenn möglich, planen Sie mehr als nur einen Weg ein, um in Kontakt zu bleiben (z.B. Handy und Satellitentelefon). Halten Sie sich außerdem durch Neuigkeiten einer der folgenden Institutionen auf dem Laufenden: RKI, WHO, CDC, European Centre for Disease Prevention and Control und nationale Behörden, wie das Auswärtige Amt. Zusätzlich postet das globale Krisenmanagement-Team von BCD Travel regelmäßige Updates über Krisen und Störungen, die Reisende nach Afrika betreffen, auf dem EMEA Twitter-Feed: @BCDemea.

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