Auf zur Messe nach Delhi

Jeder Arbeitgeber müsste sich eigentlich glücklich schätzen, wenn Reisende nach dem Geschäftstermin im Hotel noch weiter arbeiten. Je nach Hotelauswahl und Tarif kann es für das Unternehmen allerdings schnell teuer werden. Denn nicht jedes Hotel, das auf den ersten Blick günstige Raten bietet, ist tatsächlich eine gute Wahl.

Deutsche Unternehmen lassen in Indien produzieren, investieren auf dem indischen Subkontinent und exportieren dorthin – aber zum Messebesuch nach Indien reisen? Das ist bisher noch eher exotisch. Dabei gewinnt Indien auch als Messestandort an Bedeutung.

Das Messegelände von Delhi heißt Pragati Maidan. Dort stehen 17 Messehallen mit insgesamt 62.650 qm Hallenfläche und 10.000 qm Freifläche zur Verfügung. Es ist das größte Messegelände Indiens. Hier findet alle zwei Jahre die Auto-Expo statt. Indien ist nach China und Brasilien ein wichtiger Wachstumsmarkt der Automobilbranche. In den vergangenen Jahren haben sich die Zulassungszahlen mehr als verdoppelt und die Hersteller erwarten weiterhin ein rasantes Wachstum. Dementsprechend findet auch die Automobilmesse mit rund 1.500 Ausstellern immer mehr Beachtung. Zwar stellt sie noch keine Konkurrenz für die namhafte Detroit Motor Show dar, aber für den asiatischen Raum nimmt sie inzwischen einen beachtlichen Stellenwert ein.

Auch die deutschen Messegesellschaften engagieren sich inzwischen fast alle auf dem indischen Markt. Nach China und Russland ist Indien der Auslandsmarkt, auf dem sie die meisten Messen organisieren, nämlich mehr als zehn Prozent.Diese Entwicklung lässt sich auch in anderen Branchen beobachten. Im Rahmen des Auslandsmesseprogramms des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gibt es Jahr für Jahr mehr als 20 Gemeinschaftsbeteiligungen deutscher Unternehmen an wichtigen Messen in Indien. Dazu gehören neben der Auto-Expo eine internationale Fachmesse für Diagnostik und Medizintechnik, eine internationale Messe für erneuerbare Energien sowie ein Ableger der bauma, der Münchener Weltleitmesse für Baumaschinen.

Das große Interesse spiegelt sich auch in den Kapazitäten in Indien wieder. Rund um Delhi, Mumbai und Bangalore entstehen immer mehr Messe- und Kongresszentren, um die wachsende Nachfrage aufzufangen. Teilweise weist die Infrastruktur noch Schwächen auf. Mit westlichen Standards ist sie in den wenigsten Fällen vergleichbar, aber es wird kontinuierlich investiert, um mehr Messen und Messebesucher ins Land zu ziehen.

Was gilt es als Messebesucher oder Aussteller zu beachten?

Visum

Wer nach Indien reist, um eine Messe zu besuchen, benötigt das so genannte Conference Visa (C). Es wird erteilt für Messebesuche, Vorträge und Konferenzteilnahmen. Sie benötigen eine schriftliche Einladung oder Teilnahmebestätigung sowie eine Bestätigung der deutschen Organisation, für die Sie teilnehmen möchten.

Infrastruktur

Wenn Sie als Besucher oder Aussteller zu einer Messe nach Indien reisen, sollten Sie nicht unbedingt erwarten, dass ein elektronisch gesteuertes Verkehrsleitsystem Sie zu einem modernen Messegelände mit klimatisierten Hallen führt. Auch auf den größten indischen Messeplätzen finden Sie teilweise marode Hallen vor. Häufig gibt es Internetzugänge für jeden Aussteller, allerdings ist die Verbindung nicht so stabil, wie wir es kennen.

Anfahrt

Viele der neuen Messe-Areale befinden sich etwas außerhalb. Zu Stoßzeiten gestaltet sich die Anfahrt mit dem Taxi mehr als schwierig, eine Bahn-Anbindung gibt es nicht. Sie sollten deshalb ausreichend Zeit für die Fahrt zum jeweiligen Messegelände einplanen.

Informationen zum Reinhören: Unterwegs in Indien
Joachim Hauth, Multinational Account Manager bei BCD Travel, ist geschäftlich viel in Indien unterwegs und hat schon einige Monate dort gelebt. Im Podcast “Unterwegs in Indien” berichtet er von seinen persönlichen Erfahrungen und gibt praktische Tipps für die nächste Indien-Reise. 

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